ViaValtellina

Historischer Alpenübergang und Weitwanderweg vom Montafon nach Italien

 

Die Route über das Schlappiner Joch gehörte schon früh zu den Alpenübergängen, die von den Weinsäumern benutzt wurden. Transportiert wurde in beide Richtungen - "Welscher" Wein (Veltliner) aus der Lombardei ins Churer Rheintal, Montafon und obere Inntal, schwäbisches Brotgetreide in Talschaften bis nach Graubünden und später Viehtransporte in die Lombardei. Schruns erhielt im 18. Jahrhundert das Privileg, jährlich zwei Viehmärkte abzuhalten und wurde dadurch zu einem Hauptziel der oberitalienischen Händler.

 

 

Viehmarkt in Schruns um 1910
Montafoner Braunvieh

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Familie Wachter

 

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verlor der Weintransport mittels Saumpferden an Bedeutung. Der Bau von Gebirgsstraßen und der ersten Eisenbahnlinien ermöglichten einen unbeschwerlicheren Transport von Gütern über die Landesgrenzen. Neben dem Wandertourismus blühte das Schmugglerwesen auf den Alpenübergängen zwischen Montafon und Veltlin. In der Zeit des Nationalsozialismus herrschte ein dichtes Überwachungsnetz, das politisch Verfolgten die Flucht in die Schweiz erheblich erschwerte. Seit den 60er Jahren öffnet sich der ehemalige Säumerweg für den grenzüberschreitenden Tourismus.

Zollhaus am Schlappinerjoch, Juni 2020

 

Die ViaValtellina bezeichnet die Weitwanderroute von Schruns nach Tirano im Veltlin. Die Route erstreckt sich über 150 Kilometer von Schruns nach Gargellen, über das Schlappinerjoch ins Prättigau, über Davos zum Scaletta-pass in das Engadin, über den Berninapass von Poschiavo bis nach Tirano. 

Wanderweg über Rüti, Gargellental, Mai 2020

 

 

Unterwegs auf der ViaValtellina mit Blick zum Maisäß Außer-gampaping, Mai 2020